Minhye Chu

COLONY

Installation mit Fotografie, Video und Skulpturen, 2024







Installationsansichten



(en) Clay is a natural and climate-friendly raw material. It is available almost everywhere in the world and can therefore be used cost-effectively as a building material without long transport routes. Today, this archaic material is used in combination with 3D printing in architecture for new design forms that would not be possible with conventional processes. The exhibition COLONY deals with clay at the intersection of architecture and nature from an aesthetic-practical perspective. The clay used here as a raw material comes from the region and first had to be sieved and prepared with physical labour. Through manual work, it has been given a shape that neither 3D printing, nor heavy construction machinery can realize. Gravity, humidity and chance reacted with the material and also determined the shape.

The form of presentation is site-specific and is based on the architectural forms of the Leipzig Botanical Garden. This is the oldest botanical garden in Germany. Many plants that can be found in botanical gardens today originally come from European colonies. If the Earth eventually becomes uninhabitable for humans, colonies will have to be established on other planets. The humans in these colonies have to build with the materials they find on site. The technology of greenhouses can also be important for this colonization, as it creates an artificial biotope, without which no earth-like life would be possible. Some insect species and some mammals live in groups, which are also called colonies. The shape of the future buildings could be inspired by insect burrows, e.g. ants and termites. They build complicated constructions from natural building materials.


(de) Lehm ist ein natürlicher und klimafreundlicher Rohstoff. Er ist fast überall auf der Welt verfügbar und kann so ohne lange Transportwege kostengünstig als Baumaterial eingesetzt werden. Dieses archaische Material wird heute in Kombination mit 3D-Druck in der Architektur für neue gestalterische Formen genutzt, die mit herkömmlichen Verfahren nicht möglich wären. Die Ausstellung COLONY befasst sich aus ästhetisch-praktischer Perspektive mit Lehm an der Schnittstelle von Architektur und Natur. Der Lehm, der hier als Rohstoff benutzt wurde, stammt aus der Region und musste zunächst mit körperlicher Arbeit gesiebt und vorbereitet werden. Durch Handarbeit hat er eine Form bekommen, die weder 3D-Druck noch schwere Baumaschinen realisieren können. Schwerkraft, Luftfeuchtigkeit und der Zufall reagierten mit dem Material und bestimmten die Form ebenfalls.

Die Präsentationsform ist ortsspezifisch und orientiert sich an den architektonischen Formen des Leipziger Botanischen Gartens. Dieser ist der älteste Botanische Garten Deutschlands. Viele Pflanzen, die sich heute in botanischen Gärten befinden, stammen ursprünglich aus europäischen Kolonien. Wenn die Erde irgendwann für den Menschen unbewohnbar wird, müssen auf anderen Planeten Kolonien gegründet werden. Die Menschen in diesen Kolonien müssen mit dem Material bauen, das sie vor Ort finden. Die Technik der Gewächshäuser kann für diese Besiedlung ebenfalls wichtig werden, da durch sie ein künstliches Biotop entsteht, ohne das kein erdähnliches Leben möglich wäre. Einige Insektenarten und manche Säugetiere leben in Verbänden, die ebenfalls als Kolonien bezeichnet werden. Die Form der zukünftigen Gebäude könnte von Insektenbauten, z.B. von Ameisen und Termiten inspiriert werden. Diese bauen komplizierte Konstruktionen aus natürlichem Baumaterial.